Making of
Unterwasser-Shooting

Raus aus den Straßenschuhen, rein in die Flip-Flops, den Kunden und die Fotografin begrüßen, kurz die unbezahlbare Super-Spezial-Unterwasser-Kamera bestaunen, dann aufs Model warten, das noch beim Styling ist. Ein paar Minuten später betritt sie den Raum oder besser gesagt das Schwimmbad – groß, schlank, mit ausdrucksstarkem Gesicht, wehenden roten Haaren und einem sich sanft an den Körper schmiegenden Kleid. Eine tolle Frau.

Aber das reicht noch nicht. Denn heute sind auch ganz andere Qualitäten gefragt, schließlich machen wir hier ein Unterwassershooting. Heute geht es nicht nur um die Maße und die Ausstrahlung, heute geht es auch ums Lungenvolumen. Also einmal tief Luft holen und ab in die Fluten. Das Wasser ist kuschelige 23 Grad warm, die sich aber nach ein paar Stunden im Pool wahrscheinlich anfühlen wie knapp über dem Gefrierpunkt. Ich bin froh, dass ich am Beckenrand entspannt in meinem Stuhl lümmeln kann, um der Fotografin noch mal die letzten Instruktionen zu geben.

Während ich hier draußen sitze, wird im Pool geschwommen, getaucht, elegant und schwerelos durchs Wasser geschwebt, mit eiserner Disziplin ein Tauchgang nach dem anderen absolviert. Mein Gott, kann die Frau lange die Luft anhalten! Keine sechs Stunden später ist auch schon alles im Kasten. Ein abschließender Check der Fotos am Laptop zusammen mit der Fotografin und dem Kunden: Kleid, Haare, Gestik, Mimik – alles super, alle sind begeistert.

Ich verabschiede mich von allen. Tschüss! So ein Unterwassershooting ist echt anspruchsvoll, macht aber auch eine Menge Spaß – wenn man Kreativer ist. Bevor ich gehe, noch ein letzter Blick auf die mittlerweile blau gefärbten Lippen unseres Models. Ich glaube, heute Abend zuhause nehme ich noch ein schönes heißes Bad.